JÄNNER JANUAR

 Der Name des ursprünglichen elften, seit 153 v. Chr. ersten Monats im Jahr, leitet sich vom römischen Gott „Janus“ her, dem Doppelköpfigen, der über Haustüren, Tore und Eingänge wachte. Ein Gesicht schaut in das alte Jahr, das andere ins neue Jahr. Im Althdt. hieß er Eis- oder Hartmond (Mond=Monat), bisweilen Hartung wegen der klirrenden Kälte. Auch Schneemond war geläufig. Dienstboten nutzten den nicht sehr arbeitsreichen Wintermonat gern für Reisen zu Verwandten. Nachdem außen keine Arbeit war, aber innen genug zu essen, kamen die Handwerker auf „Stör“. Die Handwerker hatten bei den Bauern Unterkunft, Essen und Arbeit. Das „Masterbratl“ war der Lohn für den „Rauchfangkehrer“ z. B. in der Rauchkuchl, was heute noch so bezeichnet wird. Meist haben sich dabei auch „Liebschaften“ gebildet.

 

Brauchtum:

Bis Dreikönig: Sternsinger von der katholischen Jungschar sind unterwegs für die Hilfe für die dritte Welt. Verschiedene Texte werden da in Liedform dargebracht.

6. Jänner Dreikönigstag. Die Sternsinger schreiben auf die Haustüre

+C+M+B+, was umgangssprachlich auf die drei Königen Caspar, Melchior und Balthasar hinweisen soll, aber sakral „Christus Mensionem Benedicat“ bedeutet (Christus segne dieses Haus!).

17. Jänner: Im Unterland als „Sautone“ bedacht. Obwohl er als „Antonius von Padua“ als „Finder“ für verlorene Sachen angerufen wird, gilt er z. B. in Gösselsdorf als Grund, ihm zu Ehren eine Messe und eine „Sauversteigerung“ abzuhalten. Auch in anderen Teilen Kärntens wird das so in Abwandlung gehalten. Ein noch immer aktueller, schöner und von der dortigen Dorfgemeinschaft gepflegter Brauch.

 

Wetterregeln im Jänner:

Jänner hell und weiß, so ist der Sommer heiß!

6. Jänner Dreikönigstag. Die Sternsinger schreiben auf die Haustüre

+C+M+B+, was umgangssprachlich auf die drei Königen Caspar, Melchior und Balthasar hinweisen soll, aber sakral „Christus Mensionem Benedicat“ bedeutet (Christus segne dieses Haus!).

Ist bis Dreikönig kein Winter, folgt keiner mehr dahinter!

20. Jänner: An Fabian, Sebastian, soll der Saft in die Bäume gahn!

25. Jänner: Pauli Bekehr (Saulus wurde zum Paulus)

An Pauli Bekehr ist der Winter halb hin und her!

 

DEZEMBER, eigentlich der 10. Monat, auch Christmond, im Norden

dem Lichtergott JUL zugeordnet als Julmonat und nach Karl dem Großen (Krönung zum Kaiser am Weihnachtstag anno 800 in Aachen) auch Heiliger Monat genannt wird.

1. 12. Beginn des Kirchenjahres. Wichtige Tage für die Bevölkerung, 4. 12. Barbara Tag (Barbara Zweige), der 5. und 6. 12. Krampus und Nikolo, Krampus (Teufels) Umzüge. 8.12. Maria Empfängnis. Maria wurde ohne dem Makel der Erbsünde vom Vater Joachim und Mutter Anna gezeugt (nach 9 Monaten Maria Geburt). Der Adventkranz, erstmals 1838 in Hamburg von Johann Heinrich Wichern als Schmuck des Hauses verwendet, ist heute nicht mehr wegzudenken. Die längste Nacht, am Thomastag, 21. 12., wo man die Tiere im Stall reden hört, wenn man unbewusst Farnsamen im Schuh hat. Das große Fest der Christen ist aber der Christtag 25. 12. , die Geburt des Heilands, eingeführt beim Konzil von Nicäa a. d. 325. Neun Monate vorher war Maria Verkündigung der 25. 3., wo der Erzengel Gabriel Maria verkündete, sie werde die Mutter des Herrn werden. Obwohl laut Bibel Jesus nicht an diesem Tag geboren wurde, wurde dieser Tag, die Römer feierten den Sonnengott SOL INVIKTUS, zum Geburtstag Christi gewählt. Man bezeichnete Jesus als SOL ORIENS, die aufgehende Sonne, das wahre Licht. Obwohl man später errechnete, dass nicht am 25. 12. die Sonnenwende ist, wurde dieser Termin beibehalten, weil er schon zu sehr manifestiert war. Vom 26. 12. bis 6.1. sind die Raunächte, wo die bösen Geister ihr Unwesen treiben. Deshalb wird am Heiligen Abend, zu Sylvester und zu DREIKÖNIG geräuchert. Der Unschuldige Kindertag 28.12. ist zurückzuführen auf Herodes, der das Jesuskind suchte und viele unschuldige Kinder ihr Leben verloren. Am Christtag ist auch die Adventliche Fastenzeit vorbei und das Tanzen ist wieder erlaubt.

 

Das Jahr endet mit dem Heiligen Sylvester, der das vergangene Jahr mit Raketen Lärm und „Prosit“ ausklingen lässt.

Feber, Februar, Hornung

 war der letzte Monat im römischen Kalender ("Reinigungsmonat" Febrarius), deshalb wird der Schalttag alle 4 Jahre dem Feber zugefügt.

1. Feber: Vorabend zu Maria Lichtmeß: "Ante pante" Kirchlreintragen in Bad Eisenkappel als Dank für den Rückgang des Hochwassers der Vellach. Der Spruch ist eine Mischung aus dem Lateinischen "Ante pante (lat. ponte) populorum" (Lukas Evangelium: "Vor der Brücke der Völker") und dem Windischen "kozla vrate cvilelore" (die Tür beim Kozel zwielt ((quietscht))

2. Feber Maria Lichtmeß. Die Knechte und Mägde konnten an diesem Tag bei einem anderen Bauern anheuern, so war es in Diex. Kerzen ("Svi:etschnca") und Wasser Segnung.

3. Feber "Blasiussegen" gegen Halsweh und Blasenleiden

5. Feber "Aghatentag" (sizillianische Märthyrerin) "Agathenstriezelwerfen" in Stein im Jauntal. Die diese "Striezel" essen, deren Äcker sollen geschützt werden. Der Brauch ist immer am ersten Sonntag im Feber. Diesmal Sonntag 5. Feber.: Aschermittwoch, "Aschenkreuz" (memento homo, pulvis es et in pulverem reverteris!). Beginn der Fastenzeit.

14. Feber "Valentinstag". Verliebte geben einander Geschenke

Lostage:

2.2. "Wenn es zu Lichtmeß stürmt und schneit, ist das Fruahjahr nimmer weit!"

24.2. "Matheis brichts Eis, hat er keins, so macht er eins!"

Wie der Februar, so der August

März,

althd. Lenzing, Lenzmonat

War bei den Römern der 1. Monat, benannt nach dem Kriegsgott Mars. In den März fällt auch der Frühlingsbeginn (21.), der auch das Osterfest bestimmt. Der Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn ist der Ostersonntag. Frühestens möglich am 22. 3. (zuletzt 1818!).

Bekannt der traditionelle „Josefimarkt“ in Eberndorf mit Schaustellern aus Slowenien und Italien, sowie aus ganz Österreich. Josef ist der Landespatron von Kärnten, aber auch von Tirol und der Steiermark und Vorarlberg (Habsburger Erbländer).

Josefilied:

„Heil’ger Josef, du Schutzpatron, du schützt unser Land, dir wollen wir dienen mit Herz und mit Hand“

25.3. Maria Verkündigung (9 Monate später Geburt Christi 25.12.)

Lostage:

3.3.   St. Kunigund kommt die Wärm von unt‘

12.3. Gregori zeigt den Bauern an, ob er im Felde säen kann

21.3. St. Benedikt macht Zwiebel dick

25.3. Mariä Verkündigung, kommen die Schwalben wiederum

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APRIL,

Gauchmonat (Gauch=Kuckuck), Grasmonat, Wandelmonat, Ostermonat

Name vermutlich abgeleitet von der etruskischen Kurzform der Göttin Aphrodite. Volksethymologisch nach dem lateinischen Verb aperire = öffnen (Beginn der Blütezeit) ist wissenschaftlich nicht zu halten. Der 1. April ist der klassische Tag für Aprilscherze. Vermutlich hängt die Sitte, jemanden „in den April zu schicken“, mit dem altrömischen Frühjahrs- und Narrenfest, den Quirinalien, zusammen (italienisch „pesce d’aprile). Nach anderer Deutung führte man früher die Geschichte von Jesu Prozess am 1. April auf, in dem er von einem zum anderen geschickt wurde (daher „von Pontius zu Pilatus“).

Im April wurden in verschiedenen Gegenden „Bittprozessionen“ (Romanje) für eine gute Ernte durchgeführt (zu Georgi, zu Markus).

Nach den Bauernregeln galt der Georgitag als der Tag, wo man wieder „außen“ arbeiten konnte (vgl. Frühling = Auswart). Dienstboten wurden eingestellt bis „Martini“ (11. November). Althochdeutsch „Zweijahresteilung“ ( Einwart, Auswart; Stroh, Grün; „Bärenjagen“ = Wintertreiben; Kampf Winter gegen Frühjahr, Aperschnalzen…)

Bauernregel:

„Aprilregen ist großer Segen“

11. 4. Tiburtiustag: „Kommt Tiburtius mit Sang und Schall, bringt er Kuckuck und die Nachtigall“.

23. 4. Georgi (Tag der Hirten): „Wenn zu Georgi die Sonne scheint, werden viele Äpfel reif“

25. 4. Markustag: „Leg erst nach St. Markus Bohnen (Gurken), er wird’s dir reichlich lohnen“.

 MAI

Marienmonat, Wonnemonat

Der altitalische Gott Maius, der das Wachstum beschützte, gab unserem Wonnemonat seinen Namen. Wonnemonat leitet sich nicht vom wonnigen Wetter ab, sondern vom ahd. Wort „winne“, gleichbedeutend mit „Weide“. Im Mai werden allabendlich Maiandachten in den Kirchen abgehalten. Deshalb auch im christlichen Bereich „Marienmonat“. Die Sternfahrten am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, sind auf den „Moving day“ 1886 in Amerika zurückzuführen, wo man an diesem Tag die Arbeitsstelle wechselte. Auch der Maibaum in seiner Vielfalt gehört zum Mai als Symbol der Zusammengehörigkeit. Die Burschen fällen den Baum und die Mädchen schmücken ihn. Bedeutend im Mai ist auch der Muttertag, eingeführt von der amerikanischen Methodistin Anna Marie Jarvis im Jahre 1909, in Österreich 1924. Im Mai fallen noch andere Feiertage an: Pfingsten (pentecost = 50 Tage nach Ostern), Christi Himmelfahrt, 10 Tage vor Pfingsten. Für den Unterkärntner Raum gibt es einen besonderen Feiertag. Am Vorabend zum Hl. Florian, dem 4. Mai wird in den Dekanaten Eberndorf und Eisenkappel das „Florianisingen“ durchgeführt. Die Florianisänger gehen von Haus zu Haus und singen das Florianilied. Davon gibt es zwei Versionen: Florian als Nothelfer (Feuersbrunst, gute Ernte) in der „Eberndorfer Fassung“ und Florian als „schöne Blume“ (flos=lat. Blüte, Blume), Märtyrer und Helfer in der Todesstunde in der Rückersdorfer Fassung. Zurückzuführen wahrscheinlich auf die Zeit der Säkularisierung (Auflösung der Klöster) unter Kaiser Joseph II (1780-1782), wo die Jesuiten (1773) das Stift Eberndorf übernahmen und so den heidnischen Frühlingsbrauch mit dem Hl. Florian christianisierten. Es ist ein „Heischebrauch“ (etwas erheischen, erbetteln, dafür Segenswünsche aussprechen). Man bekam ursprünglich Eier und Schmalz, heute bekommen die Sänger, es werden auch schon Sängerinnen „eingesetzt“, auch noch Geld und Getränke. Der zweite Teil des Florianibrauches ist der „Florianischmaus“ , rückführend auf den ursprünglichen heidnischen Brauch des Frühlingsfestes. Köstlich schmecken die „Florianischnitten“, Schnetize oder auch Schnitize genannt. Weißbrotschnitten, getunkt in Ei und in Fett herausgebacken.

Gefürchtet von den Gärtnern sind die Eisheiligen mit der „nassen oder kalten Sofie“ am Ende (15. Mai). Danach zieht der Sommer ein und man kann alles ins Freie pflanzen.

 

Lostage:

Mai Regen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.

Der Florian, der Wassermann, noch einen Schneehut setzen kann.

7.5.: Wenn sich naht St. Stanislaus, rollen die Kartoffel aus.

Es gibt deren noch viele, aber das würde den Rahmen sprengen.

 

JUNI,

Brachmonat, Brachet, da die Felder häufig ohne Nutzanpflanzung liegen. Auch unter dem Namen Rosenmonat, Gewitter- und Johannesmonat ist er bekannt. In diesem Monat erreicht die Sonne ihren Höchststand. Sommerbeginn am 21. (astronomisch), für das Landvolk ist aber eher der 24. (Johannestag, kirchlich) der Sommerbeginn. Der Name Juno stammt aus dem Keltischen „Jovenat“, da bei den Kelten die Frauen als „Lebensgeberinnen“ verehrt wurden. Der Göttin Juno, der Ehefrau des Jupiter, bei den Römern der 4. Monat, war der Juni heilig.

Die Sonnwendfeuer (um den 21.) und die Johannesfeuer (um den 24.) werden bis zum Hl. Ulrich (4. Juli) abgebrannt. Holz sammelten früher die Burschen um den Tag des Hl. Veit (15. 6.) mit dem Spruch: „Der Heilige Veit bittet um a Scheit!“. Damit waren alle Dorfleute Mitträger des Sonnwendfeuers. Über das Feuer mit seiner Liebsten zu springen brachte Glück, Gesundheit und auch Fruchtbarkeit.

Für die künftige Ernte ist das Juniwetter bedeutsam. „Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn“. Aber: „Juni feucht und warm, macht den Bauern arm“. Meist kommt im Juni auch noch die „Schafskälte“ (kalte Nächte nach der Schafschur) zwischen dem 4. und dem 20. Juni. Meist fällt auch das Fronleichnamsfest, erstmals 1264 begangen, in den Juni.

 

Lostage sind der 10. 6., der Tag der Hl. Margarete: „St. Margaret kein Sonnenschein, kann das Heu nicht trocken sein“, der 24.6., der Tag des HL. Johannes: „Bis Johannes wird gepflanzt, ein Datum, das du dir merken kannst“. Mit Spannung erwartet wird der „Siebenschläfertag“ am 27.6., weil er gibt an, wie das Wetter in den folgenden 7 Wochen sein wird: „Sind die 7 Brüder nass, regnet’s lang, ohn‘ Unterlass“. Ähnliches gilt für Peter und Paul (29.6.), die auch als „Wetterherren“ bezeichnet werden: „Regnet es am Tag von Peter und Paul, so steht es mit dem Wetter faul, es drohen 30 Regentage, da hilft dir keine Klage“.

Durch die "Klimaverschiebungen" hält man sich heute immer mehr an den "phänologischen Kalender". Das Maiglöckchen blüht, wenn das Wetter passt, die Pfingstrose hat es schwer, weil Pfingsten (pente coste griech: 50 Tage nach Ostern), ein bewegliches Fest ist. Der blühende Holunder zeigt den Sommerbeginn an, u.a.m.

JULI, Heumond

 

Der ehemals 5., heute 7. Monat des Jahres verdankt seinen Namen dem römischen Staatsmann Gajus Julius Cäsar. Früher hieß er nach der lateinischen Zahl 5 „Quintilis“.

Große Feuchtigkeit schätzt der Bauer nicht, denn „Soll gedeihen Obst und Wein, muss der Juli trocken sein“. Ein wichtiger Rechnungs- und Zahltermin (Auszahlung des Erntetalers ans Gesinde) war der Jakobitag am 25. 7. „Sankt Jakob nimmt hinweg die Not, bringt erste Frucht und frisches Brot“. Daher heißen die ersten Äpfel auch „Jakobi Äpfel“ und die ersten Erdäpfel „Jakobi Erdäpfel“.

Ende Juli beginnen die „Hundstage“ (23.) und gehen bis zum 23. 8. Sie haben ihren Namen nach dem Sternbild des „Sirius“, des „Hundsgestirns“. „Der Hundsstern Sirius, bringt den Schweiß in Fluss“, sagte man früher.

 

Am 26. Juli Hl. Messe mit Kirchtag in der Windischen Kirche am Dobratsch um 11 Uhr.

 

AUGUST

Der 8. Monat hat seinen Namen nach dem römischen Kaiser Augustus. Zuvor hieß er „Sixtilis“, da er bei den Römern als 6. Monat gezählt wurde. Da Kaiser Augustus auf „seinen“ Monat mit 31 Tagen bestand, auch 31 Tage zu haben, wie Feldherr Julius Cäsar, wurden dem letzten Monat Februar 2 Tage abgezogen. Feber bekam im Schaltjahr einen Tag dazu, den 26. Februar. Auf seine Bedeutung für die Landwirtschaft weisen die alten Bezeichnungen „Erntemonat“, „Ährenmonat“, sowie „Sichelmonat“ hin. Der Bauer erhofft sich in diesem Monat Wärme und Trockenheit. „Ist August recht hell und heiß, so lacht der Gärtner in vollem Schweiß“. Da die Erde in dieser Zeit durch den Schwarm der Perseiden rast, gibt es häufige Sternschnuppen, volkstümlich genannt „Laurentiustränen“, nach dem Märtyrer Laurentius (10. 8.). „St. Lorenz mit heißem Hauch füllt dem Winzer Fass und Schlauch“! Ein hoher Marienfeiertag ist „Maria Himmelfahrt“ (15. 8.), da Maria direkt in den Himmel aufgefahren ist. Jeder Sterbliche wird durch das Fegefeuer „geprüft“, bevor er in den Himmel aufgenommen wird. An diesem Tag ist um 10 Uhr eine Heilige Messe in der Windischen Kirche auf dem Dobratsch. In Globasnitz gibt es das „Farantfest“ (Feierabend), zu Maria Wörth (Patronin der Kirche) die Schiffsprozession.

 

SEPTEMBER,

altdt. Herbstmond, Holzmond, auch Scheidung, weil er Sommer und Herbst trennt.

Im altrömischen Kalender der 7. Monat (septem=sieben).

Alte Bauernregeln lauten:

“Ist der September lind, ist der Winter ein Kind“.

8. Maria Geburt, fliegen die Schwalben furt.

21. Tritt Mathäus stürmisch ein, wird bis Ostern Winter sein.

Erstes Wochenende „Bleiburger Wiesenmarkt“, seit 1393 windisch: „Pliberschki Jårmåk“.

Zweiter Sonntag Rosaliakirchtag auf dem Hemmaberg: Singen unter der Linden mit Saurer Suppe, windisch „Usewa župa“, heute slowenisch: „kiselna juha“. 29. Erzengel Michael mit der Waage: Tag- und Nachtgleiche.

 OKTOBER, lat. Octo = acht, nach dem römischen Kalender. Im althd. „Weinmonat“, Kirchweihmonat, Erntedankmonat.

Für die Geschichte Kärntens bedeutend ist der 10. Oktober 1920, der Tag, der für die Einheit Kärntens bei Österreich durch die Volksabstimmung erreicht wurde. Mit entscheidend waren die Kärntner Windischen, die nachweislich der Kärntner Heimat, trotz Bedrängnis durch die damaligen Besetzer unter slowenischer Verwaltung, treu geblieben sind. Es war ein Sieg mit dem Stimmzettel in der Hand für die Kärntner Heimat und nicht ein militärischer Sieg über die slawischen Aggressoren. Es war ein historischer Ausdruck der Liebe zur Kärntner Heimat, der heute noch deutlich zum Ausdruck kommt.

Besondere Tage:

Am 4. Oktober, der Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi, ist der Welttierschutztag.

Vielleicht auch interessant ist der 12. Oktober, der Tag, an dem Columbus Amerika entdeckte. Dieses Jahr wird  das Ende des Mittelalters genannt und historisch wird damit die „Neuzeit“ eingeleitet. Die Entdeckung brachte auch viele Neuerungen in Europa mit. Martin Luther übersetzte die lateinische Bibel (Itala) ins Deutsche (1517 die Thesen an Kirche zu Wittenberg) und Primož Trubar übersetzte 1530 die „windische Bibel“ (zu besichtigen im Stift St. Paul) ins Unterkrainische und begründete damit die slowenische Sprache. Fehlende Wörter, sowie Syntax wurden aus dem Tschechischen (z.B. Haček) und dem Russischen entliehen.

20. 10. 2012 Gründungstag des „Vereines der Kärntner Windischen“

Lostage:

Geschätzt wird ein „Goldener Oktober“. Oktober, der Maler der Bäume.

Bauernregeln lauten u. a.

„Sitzt im Oktober das Laub fest am Baum, kommt ein strenger Winter kaum“.

„An Ursula (21.10.) tu‘s Kraut herein, sonst schneien es Simon und Juda (28.10.) ein!“  

NOVEMBER, Monat des Totengedenkens, auch Nebelmond und Windmond

1. 11. Allerheiligen seit 610 ein Feiertag. „Allerheiligen klar und hell, sitzt der Winter auf der Schwell.“ Am Abend, nachdem der Rosenkranz gebetet wurde, wird ein Laib Brot mit Messer und Wasser, sowie eine brennende Kerze auf den Haustisch gestellt in der Erwartung, dass die Seelen des Hauses heimkommen.

Treibjagden werden am „Hubertustag“, dem 3. 11. mit Heiligen Messen durchgeführt.

Am 11. 11. Martini wird mit den Dienstboten abgerechnet, denn dann endet das arbeitsreiche Halbjahr, nach dem „Auswärts“ (siehe „Auswart“ in Oberkärnten) beginnt der „Einwärts“. Im MA vergleichbar mit „Grün“ und „Stroh“. In Weingegenden wird der „Heurige“ getauft und als feste Unterlage wird ein fettes Gansl aufgetischt. Die Kindergärten feiern am Abend das „Laternenfest“ und der berittene heilige Martin marschiert mit den Kindern zur Kirche. Aber auch der Fasching wird an diesem Tag um 11 Uhr 11 geweckt. Der 22.11. ist der Heiligen Cäcilia geweiht, der Patronin der Kirchensänger. „Kathrein“, am 25.11. stellt das Tanzen ein. Der letzte Sonntag im November ist der „Christkönigsonntag“, denn mit Andreas, 30.11. endet das Kirchenjahr. „Andreas macht das Tor zum neuen Kirchenjahr auf“. Aber auch wetterbedingt: „Andreasschnee tut den Saaten weh!“ Danach beginnt der Advent.